28. März 2023: B3 Explosion - Nr. 073/2023
Einsatzbefehl:
Einsatzort:
Datum / Uhrzeit:
Eingesetzte Fahrzeuge:
Unterstützende Kräfte:
Berufsfeuerwehr Mainz mit Direktionsdienst, Rüstzug und Gerätewagen-Messtechnik, Informations- und Kommunikationsgruppe Landkreis Mainz-Bingen mit Einsatzleitwagen 2, Berufsfeuerwehr Darmstadt mit Feuerwehrkran und Rüstzug, Werkfeuerwehr Boehringer, stellvertender Brand-und Katastrophenschutzinspekteur Landkreis Mainz-Bingen, Rettungsdienst mit mehreren Rettungsmitteln, Notarzt, Rettungshubschrauber “Christoph 77”, Schnelleinsatzgruppe Betreuung, Schnelleinsatzgruppe Sanität, Psychosoziale Unterstützung, THW OV Bingen, THW OV Mainz, THW OV Wörrstadt, THW OV Groß-Gerau, Polizei Rheinland-Pfalz, verschiedene Behörden
Einsatzbericht:
Die Feuerwehr Ingelheim wurde am Dienstagmorgen zum 10:10 Uhr mit dem Stichwort “B3 Explosion” in die Zweigstraße in den Stadtteil Heidesheim alarmiert. Gegen kurz nach 10 Uhr kam es zum Einsturz eines Einfamilienhauses in Folge einer Explosion. Bereits auf der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte, wurde durch die Feuerwehrleitstelle Mainz mitgeteilt, dass eine Person in dem betroffenen Objekt vermisst wurde. Aufgrund des Meldebildes wurde durch den Einsatzleiter zusätzlich zum Vollalarm der Feuerwehr Ingelheim, ein Rüstzug der Berufsfeuerwehr Mainz, sowie das Technische Hilfswerk und der Energieversorger Rheinhessische nachgefordert.
Vor Ort wurde die Einsatzstelle durch Beamte der Polizei bereits weiträumig abgesperrt. In Absprache mit der Einsatzleitung wurde aufgrund des weiter wahrnehmbaren Gasgeruchs umliegende Gebäude durch die Kräfte der Polizei evakuiert. Während der Einsatzmaßnahmen wurden durch einen Hubschrauber der Polizei Rheinland-Pfalz fortlaufend Luftaufnahmen der Einsatzstelle angefertigt.
In Folge der Explosion wurden zwei Bauarbeiter leicht verletzt. Sie wurden durch Einsatzkräfte des Rettungsdienstes medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus transportiert. Aufgrund mehrerer Verletzter und Betroffener wurde die Abschnittsleitung Gesundheit, bestehend aus Leitenden Notarzt, Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und Führungsunterstützung mit einem Einsatzleitwagen alarmiert. Weiterhin wurde die Informations- und Kommunikationsgruppe des Landkreises Mainz-Bingen mit einem Einsatzleitwagen 2 zur Koordination der vor Ort befindlichen Einsatzkräfte angefordert.
Nachdem der in den Trümmern vermisste Patient durch Kräfte der Feuerwehr Ingelheim geortet werden konnte, wurde festgestellt, dass dieser glücklicherweise nicht verschüttet, sondern in einem Hohlraum eingeschlossen war und sich nicht selbstständig aus seiner Lage befreien konnte. Mittels Handwerkzeug konnte ein Zugang zum Patienten geschaffen und so der Patient befreit werden. In Zusammenarbeit mit Kräften der Berufsfeuerwehr Mainz konnte der Patient gegen kurz nach 11:00 Uhr gerettet und an den vor Ort befindlichen Rettungsdienst und einen Notarzt übergeben werden. Nach medizinischer Versorgung vor Ort wurde der Betroffene in ein Krankenhaus der Maximalversorgung transportiert. Ein zusätzlich angeforderter Feuerwehrkran, sowie ein Rüstzug der Berufsfeuerwehr Darmstadt, wurden nicht mehr benötigt und konnten auf der Anfahrt abbestellt werden.
Parallel zu den Rettungsmaßnahmen wurden durch Einsatzkräfte der Feuerwehr fortlaufend Messungen mit mehreren Mehrgasmessgeräten durchgeführt und der Brandschutz mit einem handgeführten Strahlrohr sichergestellt. Durch den Energieversorger Rheinhessische wurde vorsorglich die Gasleitung in dem Straßenzug abgeschiebert.
Anwohner, die nicht bei Bekannten oder Verwandten unterkamen, wurden durch die Schnelleinsatzgruppe Betreuung im Gebäude der AWO Heidesheim medizinisch, sowie mit Essen und Getränken versorgt. Nach Abschluss der Messungen und Ausschluss weiterer Gefahren für die Bevölkerung konnte die Anwohner gegen 15:20 Uhr wieder zurück in ihre Häuser.
Durch einen Baufachberater des Technischen Hilfswerk wurde eine stark beschädigte Seitenwand und eine Garage des Nachbargrundstückes begutachtet. Aufgrund sehr starker Beschädigungen wurde die Wand, sowie die Garage als akut einsturzgefährdet eingestuft und musste kontrolliert abgerissen werden. Nachdem die Einsatzstelle durch Kräfte des THW großflächig ausgeleuchtet wurde, konnte die Wand und die Garage mit Hilfe eines Kettenbaggers niedergelegt werden. Zuvor mussten Dachplatten der Garage über den nachgeforderten Teleskopgelenkmast 54 der Werkfeuerwehr Boehringer abgetragen werden.
Nach Abschluss aller Maßnahmen, gegen 00:30 Uhr, wurde das Anwesen vor Betreten durch Dritte gesichert.
Insgesamt befanden sich in der Hochphase des Ereignisses mehr als 100 Kräfte zeitgleich im Einsatz, davon Einsatzkräfte der Feuerwehren Ingelheim, Mainz und des Landkreises Mainz-Bingen, das THW mit vier Ortsverbänden, Einsatzkräfte der Rettungsdienste, ua. des DRK und der Malteser, sowie insgesamt 120 Einsatzkräfte der Polizei, des Polizeipräsidiums Mainz und des Polizeipräsidiums Einsatz, Logistik und Technik.
Am gestrigen Mittwoch gingen die Ermittlungen der Mainzer Kriminalpolizei nach einer möglichen Ursache der Explosion weiter. Auch ein Gutachter wird in die Ermittlungen mit einbezogen.
Durch die Brandschutzkomponente Süd des Landkreises Mainz-Bingen, wurde das Feuerwehrhaus Nieder-Ingelheim bis Nachmittags für eventuell anfallende Paralleleinsätze besetzt. Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Oppenheim wurde im Rahmen der Wachbesetzung um kurz nach 12:00 Uhr zu einer Hilfeleistung in den Stadtteil Ingelheim-West alarmiert.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen beteiligten Kräften für die hervorragende Zusammenarbeit!
Quelle: Feuerwehr Ingelheim | Pressestelle Polizeipräsidium Mainz
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