Gefahrstoffe

Zur Abwehr von Atomaren, Biologischen oder Chemischen Gefahren, also ABC-Gefahren, im Bereich der Stadt Ingelheim übernimmt die Facheinheit Gefahrstoffe alle erforderlichen Einsatzmaßnahmen.

Gerade bei Einsätzen zur Abwehr von ABC-Gefahren werden viele Spezialgeräte benötigt und es ist mit einem sehr hohen Personaleinsatz zu rechnen.

Aus diesem Grund sind umfassende Vereinbarungen und Absprachen mit der Werkfeuerwehr Boehringer Ingelheim im Hinblick auf die gegenseitige Unterstützung mit Mannschaft und Gerät im Einsatzfall getroffen worden. Gemeinsame Übungen, aber auch Einsätze in allen Risikobereichen, haben in der Vergangenheit gezeigt, dass die Zusammenarbeit völlig unproblematisch und sehr effektiv abläuft.

Angehörige dieser Fach- und Teileinheit müssen bedingt durch das umfangreiche Gefahrenpotential zusätzlich neben der Ausbildung im Brandschutz die Ausbildung zum Chemikalienschutzanzugträger absolvieren. An der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz wird zusätzlich der Fachlehrgang „ABC-Einsatz“ und die Messpraktika „Gefahrstoffe“ und „Strahlenschutz“ besucht.

Die Führungskräfte der Facheinheit müssen zusätzlich den Fachlehrgang „Führen im ABC-Einsatz“ und die Fachkunde im Strahlenschutz nachweisen.

Der Einsatzbereich umfasst alle Schadenslagen, die in Verbindung mit ABC-Gefahren stehen. Beispiele hierfür sind:

  • Transportunfälle auf allen Verkehrswegen (Straße/BAB, Schiene, Wasserstraßen) bei denen gefährliche Güter beteiligt sind
  • Unfälle in Betrieben und Objekten mit gefährlichen Gütern
  • Messungen bei Einsätzen, bei denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich gefährliche Schadstoffe gebildet haben und sich diese ausbreiten können
  • Probenahme und Dokumentation von gefährlichen Stoffen bei allen Einsatzarten
  • Gefahreneindämmung bzw. Beseitigung in Verbindung mit biologischen Stoffen (z. B. Vogelgrippe, Milzbrand)

Hierfür stehen der Freiwilligen Feuerwehr Ingelheim am Rhein ein Gerätewagen-Messtechnik GW - Mess (58), ein Abrollbehälter Gefahrstoff (AB – AG) und zwei Mehrzweckfahrzeuge mit Ladebordwand MZF1 (73); MZF2 (74) zur Verfügung. Auf diesen Fahrzeugen werden neben der technischen Ausrüstung und Gefahrstoffgerätschaften auch die entsprechenden erweiterten Feuerwehrschutzkleidungen (z. B. Chemikalienschutzanzüge, Strahlenschutzanzüge u.a.) für diese Einsätze mitgeführt.

Im GW-Mess steht umfangreiche Gefahrstoffliteratur in Papierform zur Verfügung. Über elektronische Medien ist die Informationsbeschaffung (EDV mit UMTS-Anbindung) ebenso wie die Kommunikation gewährleistet.